Sonntag, 6. Juli 2008

Kapitel 12: Allenstein und weiter

Der nächste Tag gestalltete sich sowohl für Opa, als auch für Auguste herrlich. Früh am Morgen wachten beide auf und machten sich gestärkt durch ein währschaftes Frühstück auf, die Stadt zu erobern. Schon allein, als die zwei durch das Hohe Tor am Eingang des Stadtzentrums schritten, konnte Auguste vor lauter Staunen nicht genug bekommen. Wie konnte man nur so hohe Bauwerke erstellen? Und dann erst noch das prächtige Rathaus! Und diese herrlichen Kirchen. Zuhause bei ihnen gab es auch eine kleine Kirche, doch mit der riesigen Hauptkirche von Allenstein liess sie sich beim besten Willen nicht vergleichen. Besonders gefiel Auguste der Park, welcher sich rund um den Stadtkern entlang des Flusses zog. Und natürlich war sie auch von der Burg begeistert. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie hier vor vielen Jahren die Ritter gewohnt hatten und das Land verteidigten. Was auch immer sie angerichtet oder erreicht hatten, auf jeden Fall war ihre Hinterlassenschaft grossartig. Schon nur die ganzen Kostbarkeiten an Schmuck und Rüstungen. Ach wie wunderschön war dies alles. Und zur Krönung des Tages bekam Auguste auch noch ein süsses Gebäck, welches so herrlich schmeckte, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hatte erahnen können.

Am abend fielen beide müde und erschöft, aber glücklich über den schönen Tag ins Bett und schliefen fest. Am nächsten Tag setzen sie die Reise mit dem Zug fort. Doch obwohl sie noch viel eindrückliches zu sehen bekamen, konnte nichts die allerersten Eindrücke von Auguste erreichen. Obwohl sie jetzt in immer grössere Städte kamen und immer prächtigere Bauwerke zu sehen bekamen, so war doch alles gewissermassen immer wieder Wiederholung. Opa und Auguste kamen an einem Ort an, übernachteten und schauten sich die Sehenswürdigkeiten eines Ortes an.

Wirklich beeindruckt war Auguste erst wieder, als sie eines Morgens nach einer durchfahrenen Nacht in Berlin ankamen. Die Hauptstadt des damaligen deutschen Reiches erstrahlte in schönstem Sonnenschein. Und sie war so unglaublich gross. Grösser als alles, was Auguste und Opa bis jetzt gesehen hatten. Schon um ihr Hotel, wo sie die nächste Woche bleiben wollten, zu finden, benötigten sie fast den ganzen Vormittag. Die Strassen waren lärmig und geschäftig und Auguste machte dieses Treiben fast ein wenig Angst. Nun wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie unbedeutend und klein ihr eigenes Heimatdorf doch war. Würde sie ein hochgelehrter Universitätsprofessor überhaupt empfangen, sie die aus den Wäldern Masurens kamen, was hier in Berlin als rückständige Gegend abgetan wurde? Wie sollten sie in dieser riesigen Stadt überhaupt die Universität und dern richtigen Professor finden? Immer mehr Zweifel machten sich in ihr breit und am Schluss wurde ihr von dem vielen Überlegen ganz übel. Dem Opa schien es ähnlich zu gehen, denn als sie meinte, sie wolle das Mittagessen lieber im Hotel einnehmen und nachher etwas schlafen, da sie sehr müde sei, willigte er bereitwillig, ja gar erleichtert ein.

Was würden die zwei in dieser Weltmetropole erreichen können? Würde ihr unternehmen erfolgreich enden? würden sie sich in wenigen Wochen mit dem Troll unterhalten können? All diese momentan unlösbaren Fragen gingen Opa durch den Kopf. Er beschloss, sobald Auguste schlafen würde, in die Hotelrezeption zu gehen und und sich so gut wie möglich über die wichtigsten Dinge zu informieren, dass er wenn Auguste aufwachen würde nicht so unwissend sein würde, wie er es jetzt war. Denn schliesslich verliess sich die Kleine voll und ganz auf ihren Opa und dachte, er habe alles im Griff.

2 Kommentare:

Juha V. Mentu hat gesagt…

Wäre es möglich, so anderlei Leute zu verstehen? In Israel, Arabien...Ich hoffe so!

Vielen Dank fur deine Geschichte! Ich werde folgen...

G Juha

Juha V. Mentu hat gesagt…

Immer besser. Was werden die zwei erleben? Auguste und Opa? Eine junge und ein älterer Mensch? Ich werde folgen..und einige Bilder habe ich auch gefunden.

Gruesse, Juha